Gefährdungen und Maßnahmen

Gefährdungen im Stahlbetonbau

Im Stahlbetonbau gehen mehrere Tätigkeitsfelder ineinander über. Beim Zuschnitt von Holz, Platten, Brettern und Kanthölzern für die Schalung wird mit scharfen Werkzeugen und häufig auch mit schnelllaufenden Maschinen gearbeitet. Beim Zusammenbau der Schalungen kommt es in der Lehrwerkstatt zudem zu einer hohen Lärmbelastung. Die Einbringung der Bewehrung birgt die Gefahr von Schnittverletzungen an den Abschnittskanten der Profilstäbe und von Quetschungen beim Einfädeln der verschiedenen Bewehrungselemente. Als weitere Gefährdung hinzu kommt die Herstellung und Einbringung des Frischbetons. Zement und Beton sind als „reizend” und somit als Gefahrstoff einzustufen.

Lärm ist eine wesentliche Gefahrenquelle im fachpraktischen Unterricht und belastet Schüler wie Lehrkräfte. Vor allem bei der Herstellung von Brettschalungen auf Schaltischen in geschlossenene Werkhallen können Schaldruckpegel von 100-110 dB entstehen.

Maßnahmen im Stahlbetonbau

Die fachgerechte Handhabung der Bügelsäge beim Zuschnitt von Brettern und Kanthölzern ist zu unterweisen und einzuüben. Kreissägemaschinen dürfen nur eingeschränkt genutzt werden.

Beim Montieren der verschiedenen Schalungselemente ist die richtige Handhabung der Geräte und Werkzeuge einzuüben. Bei Überkopfarbeiten ist ein Helm zu tragen. Auf mögliche Quetschgefährdungen sind die Schüler zu senibilisieren.

Beim Ausschalen ist darauf zu achten, dass gelöste Bretter sofort entnagelt und wegsortiert werden. Um zusätzlich Verletzungen zu vermeiden, müssen in diesem Arbeitsbereich Sicherheitsschuhe der Schutzstufe S3 (durchtrittsichere Sohle) getragen werden. Die einzelnen Elemente der Schalung werden mit dem Latthammer oder dem Nageleisen auseinandergebaut. Der richtige Umgang mit diesen Werkzeugen ist zuvor zu unterweisen und einzuüben. Niemals mit einem Hammer auf einen zweiten Hammer schlagen!

Beim Herstellen der Bewehrung sind Handschue zu tragen. Beim Flechten der Bewehungskörbe sind Böcke zu benutzen, um eine angenehme Arbeitshöhe zu erreichen. Der Zuschnitt der Eisen erfolgt in der Regel mit einer Eisenschere oder einer Handhebelschere. Hier sind die Schüler über die Schnitt- und Quetschgefahren aufzuklären bzw. zu unterweisen.

Beim Umgang mit Zement oder Frischbeton sind folgende Regeln zu beachten:

  • Beton und Mörtel möglichst im Freien anmischen oder für gute Belüftung sorgen. Ggf. Schutzmaske aufsetzen.
  • Chromatarme Zemente verwenden.
  • Beim Arbeiten mit Zement und Frischbeton geeignete Handschuhe tragen (nitrilgetränkte Baumwollhandschuhe oder flüssigkeitsdichte Handschuhe mit Baumwollinnenfutter).
  • Langärmlige Oberbekleidung und lange Hosen tragen.
  • Vor der Arbeit eine geeignete Schutzcreme auftragen (Hautschutzplan).
  • Nach der Arbeit Pflegecreme auftragen.

Da es zu Lärmspitzen von 100-110 dB bei verschiedenen Tätigkeiten kommen kann, ist eine entsprechende [?]PSA vorzuhalten und bei Bedarf zu nutzen.