Arbeitsorganisation

Arbeits- und organisationspsychologisch gibt es für Arbeitsplätze eine Reihe von Gestaltungsmerkmalen, die als besonders motivations-, persönlichkeits- und gesundheitsförderlich erforscht sind:

Gesundheitsfördernde Gestaltungsmerkmal der Arbeit (allg.)Risiken des „Arbeitsplatz Schule“
Ganzheitlichkeit
(umfassende Aufgabenerledigung)
Ist gegeben: Aber der Erfolg der Arbeit ist nicht unmittelbar sondern oft erst nach Jahren sichtbar
Anforderungsvielfalt
(Unterschiedlichste Aufgaben müssen bearbeitet werden mit den unterschiedlichen Kompetenzen)
Ist gegeben: Aber die vielfältigen Aufgaben werden von etlichen Lehrkräften als psychische Belastung erlebt, denn daraus resultiert oft ein erheblicher Zeitdruck
Autonomie
(Hoher Entscheidungs- und Gestaltungsspielraum)
Ist gegeben: Aber Lehrkräfte sehen sich durch viele Vorgaben eingeschränkt, obwohl sie einen hohen Gestaltungsspielraum bzgl. des Unterrichtens haben. Lehrkräfte, die die Autonomie besonders wichtig finden, leiden öfter unter Stresssymptomen (link Burnout pdf Kubesch)
Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten
(geistige Flexibilität bleibt erhalten/ Weiterentwicklung beruflicher Qualifikationen)
Ist gegeben: Aber nicht alle Lehrkräfte nehmen an Fortbildungsmaßnahmen und Qualifizierungsangeboten teil und beschränken dadurch ihre persönliche Entwicklung.
Zielelastizität und stressfreie Regulierbarkeit
(Freiräume für die Gestaltung der Arbeitszeit/ für selbst gewählte Interaktionen)
Ist gegeben: Aber manche Lehrkräfte versuchen die gesamte Arbeit in die 40 Unterrichtswochen zu packen, dies führt zur Überforderung. Die flexiblen Arbeitszeiten führen nicht selten zu einer unguten Verlagerung der Arbeit in die Abendstunden und das Wochenende
Sinnhaftigkeit
(Leistung hat einen gesellschaftlich anerkannten Wert)
Ist gegeben: Aber da viele gesellschaftliche Probleme in die Schule hineinwirken, dort aber nicht lösbar sind, zweifeln nicht wenig Lehrkräfte an dem Sinn ihrer Arbeit

Möglichkeit zur sozialen Interaktion
(Aufgaben, die Kooperation erfordern/ gegenseitige Unterstützung ermöglichen)

Ist gegeben: Aber viele Lehrkräfte pflegen ihr Einzelkämpfertum und nutzen die Chance der gegenseitigen Unterstützung nicht.

Neben diesen Risiken fordert die „Emotions- bzw. Beziehungsarbeit“, die Lehrkräfte in der ständigen Interaktion mit Schülerinnen und Schülern, Eltern und im Kollegium leisten müssen, eine enorme Anforderung an die „Emotionsregulierung“.